Runde 10: Erst in den Sonnenaufgang, dann ins Ligarennen

Nathan Mlambo fotografierte den DuoDiscus des LSV Rinteln in der aufgehenden Sonne über der Rintelner Weserbrücke. Alle teilnehmenden Piloten schwärmten von der einzigartigen Stimmung des frühen Morgens.

Traditionell veranstaltet die Jugend des LSV Rinteln um den längsten Tag des Jahres herum ein Sonnenaufgangsfliegen. So auch an vergangenen Samstag. Bereits Freitag trafen sich die Jugendlichen für einen gemeinsamen Abend mit anschliessender Übernachtung auf dem Flugplatz. Ebenfalls mit dabei waren die Jugendleiterin Christine Grote und Fluglehrer Uli Gmelin, der am Samstag früh um 4 Uhr gemeinsam mit den Flugschülern die Hallentore aufschob. Bereits um kurz vor fünf, die Sonne war gerade aufgegangen, erfolgte der erste Start des Tages. Eine einzigartige Stimmung mit der tief im Osten aufgehenden Sonne erwartete alle Beteiligten in der Luft über Rinteln. Und zum gemeinsamen Frühstück waren sich dann auch alle darüber einig, dass sich das frühe Aufstehen hierfür gelohnt hat.

Der Frühstückstisch war gerade abgeräumt, als dann auf die ersten Ligapiloten auf dem Flugplatz eintrafen. Doch sollte es an diesem Tag noch etliche Stunden dauern, bis die Punktejäger ins Rennen gehen konnten. Nur mühsam entwickelte sich die Thermik über dem Wesertal. Erst um kurz vor 14 Uhr gingen die ersten Piloten ins Rennen. Und so war auch erst am späten Nachmittag die zweieinhalbstündige Wertungszeit um. Es war für den LSV Rinteln dann auch eher eine schwache erste Halbzeit. 306,55 Geschwindigkeitspunkte vom Team Reinhard Schramme/Rolf Bödeker, Stephan Beck und Christoph Bäßler mit Copilot Nathan Mlambo reichten lediglich für Platz 19. In der Gesamtwertung war der Titelverteidiger zu diesem Zeitpunkt auf den 5 Rang zurückgefallen, der LSV Straubing, heißester Kandidat auf den Titel in diesem Jahr war auf 42 Punkte Vorsprung enteilt. Doch am Sonntag wollten die Rintelner dann noch einmal angreifen.

Am späten Vormittag um 11.30 Uhr ging es dann noch einmal in die Luft. Mit Rolf Bödeker als Pilot und Reinhard Schramme auf dem Sitz des Copiloten, Uli Gmelin, Thomas Seipp mit Copilot Stephan Beck, Michael Sasse und Dietmar Heintze schickte der LSV noch einmal alle zur Verfügung stehenden Piloten ins Rennen. Zu diesem Zeitpunkt war Bernd Goretzki von Locktow aus schon zwei Stunden in der Luft. Es sollte Richtung Südosten gehen, Ziel war der Thüringer Wald, der an diesem Tag besonders gute Bedingungen bieten sollte. Erreicht hatten das Ziel nicht alle Piloten, aber diejenigen, die es bis dahin geschafft hatten, bekamen Segelflugbedingungen vom Feinsten geboten. Aufwinde mit mehr als 4 m/s Steigen bis in eine Höhe von 2800 m bescherten den Segelfliegern hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten unter langen Aufwindaufreihungen. Und zu dem Spass bei diesem Wetter, stellte sich auch der Erfolg ein. Um fast 70 Geschwindigkeitspunkte konnte Rinteln das Rundenergebnis noch steigern.

Mit 374,81 Geschwindigkeitspunkten flog der LSV Rinteln von Platz 19 auf den 5. Platz in dieser Rundenwertung. Den Sieg erflog sich der AC Lichtenfeld mit 397,53 Geschwindigkeitspunkten vor der LSG Bayreuth mit 393,58 und der SFG Steinwald mit 388,99. Fast alle Flüge der Top 3 platzierten Vereine führten ebenfalls in den Thüringer Wald, an diesem Wochenende wohl der Hotspot für Ligaflieger aus ganz Deutschland. Der Gesamtführende aus Straubing kam an diesem Tag etwas unter die Räder. Die Bayern liessen den Tag ungenutzt und fielen in der Rundenwertung von Platz sieben auf Platz 14 zurück.

In der Gesamtwertung führt dennoch weiter der LSV Straubing mit 131 Zählern. Der LSV Rinteln kann Schwandorf von Platz zwei verdrängen und liegt mit jetzt 117 Punkten nur noch 21 Punkte hinter Straubing. Schwandorf ist jetzt dritter mit 111 Zählern.

Die Formkurve des LSV Rinteln zeigt weiter nach oben, nach dem wetterbedingt verpatzten Saisonstart rückt eine erneute Titelverteidigung in greifbare Nähe.