Ausbildung

Der LSV Rinteln bietet die Ausbildung zum Segelflugzeugpiloten an. Die umfangreiche und anspruchsvolle, aber auch abwechselungsreiche Ausbildung gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. 

Die Ausbildung kann so begonnen werden, dass bereits mit 14 Jahren der erste Alleinflüg stattfinden könnte. Sie dauert in der Regel 2-3 Jahre. Da nicht die körperliche sondern vor allem die mentale Stärke darüber entscheidet, ob man ein guter Pilot wird, ist Segelfliegen für Frauen und Männer gleichermaßen interessant. Neben einem guten Durchhaltevermögen sind Teamfähigkeit, Geschick, eine schnelle Auffassungsgabe und technisches Verständnis von Vorteil. Gesetzliche Vorraussetzungen zu Beginn der Ausbildung sind ein ärztliches Tauglichkeitszeugnis sowie ein polizeiliches Führungszeugnis. Diese Hürden nimmt in der Regel jedoch jeder, der eine normale körperliche Konstitution besitzt und nicht vorbestraft ist.

Der Erwerb einer Segelfluglizenz bietet die Möglichkeit, früh Verantwortung für sich und andere Personen zu übernehmen. Schon im ersten Ausbildungsjahr kann der 1. Alleinflug mit einem Segelflugzeug stattfinden und mit 16 Jahren kann man die abschließende praktische Prüfung ablegen. 

Für Vereinsmitglieder besteht weiterhin die Möglichkeit zum Erwerb eines Flugscheins für Motorsegler.


Windenstart und Platzrunde in Rinteln


Theorie…

Die theoretische Ausbildung der Flugschüler findet überwiegend in den Wintermonaten statt und wird von den Fluglehrern geleitet. Die Ausbildung umfasst folgende Fächer:

  1. Luftrecht
  2. Menschliches Leistungsvermögen
  3. Meteorologie
  4. Kommunikation
  5. Grundlagen des Fliegens
  6. Betriebsverfahren
  7. Flugleistung und Flugplanung
  8. Allgemeine Segelflugzeugkunde
  9. Navigation

… und Praxis

Die praktische Ausbildung zum Segelflugzeugführer gliedert sich in sechs Teile:

A-Prüfung

Zu Beginn der Flugausbildung fliegt der Flugschüler unter Anweisung eines Fluglehrers in einem zweisitzigen Segelflugzeug. Dabei erlernt der Flugschüler das Starten und Landen, sowie den Geradeaus- und Kurvenflug. Darüber hinaus lernt der Flugschüler, das Segelflugzeug in Gefahrensituationen sicher zu beherrschen. Dieser Ausbildungsabschnitt endet mit den ersten drei Alleinflügen des Flugschülers unter Aufsicht des Fluglehrers. 

B-Prüfung

An die Ausbildung mit Fluglehrer schließt sich nach bestandenem 1. Alleinflug ein Phase an, in der der Flugschüler seine erlernten Fähigkeiten selbstständig verbessert, wobei er regelmäßig von Fluglehrern überprüft und weiter geschult wird. Es kommen weitere Flugmanöver wie der Kreiswechsel und die Rollübung hinzu. Außerdem schult der Flugschüler auf ein einsitziges Segelflugzeug um. Der zweite Ausbildungsabschnitt schließt ebenfalls mit einer Prüfung ab, bei der der Flugschüler unter Beobachtung des Fluglehrers seine neu erworbenen Fähigkeiten unter Beweis stellen muss.

C-Prüfung

Im letzten Ausbildungsabschnitt erlernt der Flugschüler den Seitengleitflug und wird auf den Streckenflug bzw. Überlandflug vorbereitet. Dazu zählen Landungen auf fremden Plätzen, eine Außenladnung auf freiem Feld und zwei Überlandflugeinweisungen. Auch dieser Ausbildungsabschnitt endet mit einer vereinsinternen Prüfung.

Behördliche Theorieprüfung

Jetzt muss das erworbene theoretische Wissen einer Prüfung bei der Landesluftfahrtbehörde Stand halten.

Überlandflug

Nach der bestandenen Theorieprüfung muss ein 50 Kilometer langer Alleinflug absolviert werden. Dieser Flug kann durch einen 100 Kilometer langen Flug mit Fluglehrer ersetzt werden.

Praktische Prüfung

Dem Überlandflug folgt die praktische Prüfung durch einen von der Landesluftfahrtbehörde ernannten Prüfer. Mit dem Bestehen dieser letzten Prüfung erhält man die Lizenz zum Führen eines Segelflugzeuges.