Und wieder neue Alleinflieger über Rinteln. Die ersten drei Starts und Landungen ohne Fluglehrer im Flugzeug absolvierten Laurenz Schädel (14) und die Zwillinge Ole und Malte Bachmann (15) am vergangenen Wochenende.
Vorausgegangen war ein Folterprogramm mit Seilrissen, Anflügen aus ungewohnter Position und Fliegen mit mehreren Fluglehrern, die jetzt nur noch zuschauen und erwarten, dass die Schüler ihre A-Prüfung komplett alleine erfliegen. Das Übliche halt, bevor die Fluglehrer sich trauen, einen Flugschüler zum ersten Alleinflug loszulassen. Am Sonntag (16.10.2016) war es dann so weit. Das Wetter war ideal für die Prüfung. Nach der Überprüfung durch einen zweiten, unabhängigen Fluglehrer legten sie bei herrlich sonnigem Herbstwetter jeweils drei Alleinflügen mit Auftrag und unter Beobachtung ihres Fluglehrers Thomas Himmelsbach ab.
Wie üblich in den Weserwiesen in Rinteln folgt dann die Pilotentaufe: Nach der dritten Landung erhielten die neuen Piloten erstmal viele Umarmungen und Glückwünsche von ihren Fliegerfreunden. Wenn der Flugplatzboden Blümchen liefert, auch einen kleinen selbstgebundenen Blumenstrauß. Das musste dieses Mal leider ausfallen, da es außer Rasen nichts gab. Nach dem Einräumen kurz vor Sonnenuntergang folgte der alles entscheidende Schritt: Das Schinkenklopfen. Der Fluglehrer schnappt sich jeweils einen Flugschüler, erklärt allen Anwesenden, darunter auch den Eltern der Flugschüler, den nun geplanten Segelfliegerbrauch.
Mit Kreide ein Zielkreuz auf die Jeans gemalt und einen Schwamm mit Wasser in die hinteren Hosentaschen laufen lassen, mehr braucht es nicht. Dann klopft der Fluglehrer eine Backe der Rückseite schon einmal warm und dann darf jeder Anwesende auf dem Flugplatz einmal eben diesen “Schinken” des Piloten klopfen. Dieser Schritt dient nur der Herstellung eines möglichst innigen Kontaktes zwischen Hintern und Hose. Da das Fliegergefühl ja im Gesäß sitzt, ist diese Maßnahme für die weitere fliegerische Entwicklung von besonderer Bedeutung, so der Brauch und „weh tut es auch nicht,“ so Laurenz Schädel.
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen A-Prüfung und allzeit schöne Flüge im Weserbergland und darüber hinaus und stets happy landings!
Auch Interesse, den Hintern „versohlt“ zu bekommen? Dann bist Du bei uns richtig! Neben all diesen Dingen wird dir auch noch beigebracht, ein Segelflugzeug zu fliegen. Während der Segelflugsaison von April bis Ende Oktober werden die fliegerischen Fertigkeiten erlernt. Im Winter folgt dann die theoretische Ausbildung durch die ehrenamtlichen Fluglehrer des LSV Rinteln. Die Ausbildung schließt mit dem Luftfahrerschein nach etwa zwei Jahren ab.