Eisen im Feuer hatten die Rintelner Flugsportfreunde an diesem Wochenende ausreichend. Da waren zum einen die Wettbewerbspiloten im Osten Deutschlands und auf der schwäbischen Alb, die Crews am Flugplatz Rinteln und der Trainingslagerteilnehmer in der südlichen Heide.
Reinhard Schramme und Rolf Bödeker immer ein bissel höher als die Konkurrenz
Samstag wartete man jedoch, sowohl in Rinteln, als auch in der Lausitz, vergeblich auf gute Wetterbedingungen. Alle Hoffnungen konzentrierten sich daher auf die beiden Teams, die am internationalen Hahnweidewettbewerb teilnehmen. Die Wettbewerbsleitung schickte ihre Teilnehmer, darunter unser Team Schramme/Bödeker, sowie den im Einsitzer fliegenden Stephan Beck, bei niedriger Basis, einem stark bedeckten Himmel und lebhaften Südwind auf Strecke. Erst im östlichen Sektor ihrer Aufgabe verbesserten sich die Bedingungen ein wenig. Der Rückweg gegen den Wind in das ansteigende Gelände der Albkante war trotzdem alles andere als einfach. Oben bleiben und geduldig auch schlechtere Aufwinde nutzen war die Devise. Geduldig bedeutet aber leider auch langsam und führte so nicht zu den erhofften hohen Schnittgeschwindigkeiten. Am Abend des Samstags konnte man sich mit diesen zwei Flügen dann lediglich im hinteren Mittelfeld der Rangliste wiederfinden.
Der Sonntag wurde in Rinteln und auf der Alb auf Grund der immer wieder auftreten starken Schauern relativ früh „neutralisiert“. Am Nachmittag stabilisierte sich das Wetter jedoch und im Regenradar waren kaum noch Schauer um Rinteln zu sehen. Der lebhafte Südwestwind motivierte das Team „Uli“ (Kaiser und Gmelin) es nochmal am Hang zu versuchen. Auch Bernd Goretzki startete in Locktow bei Berlin und konnte nach einem tollen Flug mit guten 130 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit das beste Ergebnis für Rinteln erzielen.
Den wahren Krimi aber lieferten den Vereinskameraden die beiden Uli’s. Der lebhafte Wind drehte leider stark auf West, was bedeutet das die Hänge von Weserbergland und Wiehengebirge nicht mehr wirklich angeströmt werden. Der Hangwind, auf den man so sehr gehofft hatte, war somit extrem schwach. Der Flug, der den Piloten absolute Konzentration abforderte, da man immer sehr geländenah und diesmal auch außergewöhnlich bodennah flog, trieb auch den im Vereinsheim Sitzenden die Schweißperlen auf die Stirn. „Jetzt passt es nicht mehr“, „oh nein jetzt sind sie zu tief“, „ich werd verrückt, ich kann kaum hingucken“ und ähnliche Phrasen zeugte von der angespannte Situation.
Aber die Arcusbesatzung bewies Nervenstärke, sie hielten durch, erlaubten sich keinen Fehler und konnte nach 2 Stunden Wertungsflug mit einer Schnittgeschwindigkeit von 102 km/h Platz 2 hinter Bernd Goretzki belegen. Dies bedeutete den Rundensieg dieses Wochenendes mit den maximal möglichen 20 Punkten und die Gesamtführung in der Bundesliga.
Entspannung und Freude in den Gesichtern von Uli Kaiser und Uli Gmelin am Ende der Wertungszeit
Es liegen noch viele Runden, in denen sich noch viel ändern kann, vor dem LSV Rinteln. Aber: man soll die Feste feiern wie sie fallen und daher wurde auf den Etappenerfolg am Sonntagabend erst einmal angestoßen.
Und den Krimi am Sonntagabend brauchte nach diesem Flug auch keiner mehr.
Gesamtwertung nach 3 Runden:
1. Platz LSV Rinteln mit 51 Punkten
2. Platz SFG Donauwörth-Monheim mit 48 Punkten
3. Platz SFV Bad Wörishofen mit 35 Punkten