Kühler Kopf bei heißem Rennen

Nach zwei fluglosen Runden, war die Motivation am Flugplatz Rinteln am vergangenen Wochenende wahnsinnig hoch. Die Samstagsprognose versprach zwar keine nutzbare Thermik aber Hangwind.

Da die Temperaturen am Samstag noch um die 30 Grad lagen, absolvierten die Hangflieger regelrecht einen Saunaflug. Die Temperatur nimmt mit der Höhe um etwa 1 Grad pro hundert Meter ab. An Tagen in denen das Luftrennnen in gut 1000 Metern oder mehr stattfindet fliegt man in angenehmen Temperaturen und freut sich sogar manchmal über die starke Sonneneinstrahlung die die Cockpittemperatur höher klettern lässt.

Spannend und diesmal auch schweißtreibend…die Wende bei Lübbecke

Ganz anders war es aber an diesem Hangflugsamstag. Entlang des Wiehengebirges und des Weserberglandes in nur 200-300 Metern über Grund und dann noch hinter der Plexiglasscheibe des Cockpits lagen die Temperaturen sogar noch über denen am Boden. Der Wind, der angenehm kühlend wehte, ist im Cockpit leider nicht zu spüren. So war es wichtig, dass die Hangflieger bei ihrem heißen Rennen einen kühlen Kopf bewahrten, um das erforderlich hohe Maß an Konzentration bei der geländenahen Fliegerei aufrecht zu halten.

Am Abend des Samstagabend hatten unsere Ligapiloten bereits ein solides Punktepolster gegenüber dem Rest der Ligavereine, die auf Grund der Wetterlage keine nennenswerte Flüge absolvieren konnten. Rolf Bödecker, der sich meist mit Vereinkollege Reinhard Schramme das Cockpit teilt holte seinen Einsitzer Astir als Geheimwaffe aus dem Anhänger. Je schlechter das Flugzeug, je besser sein Index und gerade bei der Hangfliegerei kann dies einen entscheidenden Vorteil bieten, da man weniger Strecke für die gleichen Punkte absolvieren muss. Somit reicht die Länge der Mittelgebirgszüge auch ohne Sprung zum Ith gut für die Wertungszeit von zwei Stunden aus.

Der Sonntag bot nach Durchzug der Gewitter in ganz Deutschland gute Bedingungen, die merklich abgekühlte Luft brachte gute Steigwert und so konnte man in Rinteln auch an diesem Tag nochmals punkten. Reinhard Schramme und Michael Sasse überboten beide Ihre Schnittgeschwindigkeiten vom Vortag deutlich, so dass sie die beiden punkthöchsten Flüge für den LSV erflogen. An Rolf Bödecker mit seinem Astir kam am Sonntag jedoch kein weiterer Vereinskollege vorbei und so sicherte er mit seinem Flug ein schönes Ergebnis zum Saisonabschluss ab.

Die Piloten des LSV Rinteln genossen die Kür zum bereits seit 3 Wochen feststehenden Ligasieg sehr. Die Mitstreiter aus Burgdorf, Walldürn und Ludwigshafen sicherten sich die Plätze 1 bis 3 in der letzten Runde, womit der FSC Odenwald Walldürn Platz 3 in der Gesamtwertung erlangte. Auf dem zweiten Platz schloss der SFV Bad Wörishofen ab. Er liegt damit 51 Punkte hinter unseren uneinholbaren Luftrockern des LSV Rinteln.

Der gesamte Verein freut sich nun sehr auf das anstehende Fly In am Samstag 07.09. und hofft viele seiner treuen auch nicht fliegenden Fans an diesem Tag am Flugplatz begrüßen zu dürfen. Auch wenn die Segelflugbundesliga, als Nischensportevent weit hinter der Bekanntheit der Fußball -Ligen zurückliegt, ist es für die segelflugbegeisterten Mitglieder im LSV Rinteln wahnsinnig toll zu erleben wie viele Menschen aus den umliegenden Städten in diesem Wettstreit mit ihnen fiebern. Danke dafür und wir freuen uns auf 2025!